Sprachreisen nach Friesland

Die niederländische – oder wie man im Deutschen auch gern sagt: holländische – Sprache gilt vielen als eine Art Mischung aus Deutsch und Englisch. Das ist zwar nicht ganz richtig, aber auch nicht ganz falsch. Denn mit beiden Sprachen gibt es eine Menge Gemeinsamkeiten, Niederländisch ist (wie Englisch und Deutsch) eine Westgermanische Sprache. Englisch ist eng verwandt mit dem Niederdeutschen und dem Friesischen. Holländisch ist strenggenommen hingegen nur ein Dialekt der niederländischen Sprache. Niederländisch entwickelte sich im frühen Mittelalter wiederum aus Dialekten, die sich im heutigen Gebiet, in dem die Sprache gesprochen wird, aus dem Germanischen heraus bildeten. Das moderne Niederländisch entwickelte sich etwa ab dem späten 16. Jahrhundert. Heute lässt sich sagen, dass Niederländisch mit der deutschen Sprache sehr viel enger verwandt ist als mit Englisch.

 

Deutsch wird an jeder Schule als Fremdsprache angeboten

Niederländisch ist eine auch für deutschsprachige Menschen interessante Sprache ist. Während es jedoch vielen Niederländern ziemlich leicht fällt, Deutsch zu sprechen, ist das umgekehrt keineswegs der Fall. Gedrucktes Niederländisch zu verstehen ist zwar nicht besonders schwierig, aber es auch zu sprechen, das fällt die meisten Menschen mit Deutsch als Muttersprache dennoch ziemlich schwer. Ein Grund hierfür liegt freilich darin, dass Deutsch in den Niederlanden an so gut wie jeder Schule als Fremdsprache zumindest angeboten wird. Allerdings lernen immer weniger Kinder und Jugendliche Deutsch, sie lehnen das Angebot ab, seitdem eine Schulreform bewirkte, dass die Hochschulreife in den Niederlanden auch erlangt werden kann, wenn die Schüler nur eine Fremdsprache beherrschen. Und das ist Englisch, wie könnte es anders sein.

An deutschen Schulen spielt Niederländisch als Fremdsprache so gut wie gar keine Rolle

An deutschen Schulen spielt Niederländisch als Fremdsprache so gut wie gar keine Rolle. Und dennoch gibt es eine gute Möglichkeit für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die Sprache zu erlernen: die Sprachreise. Dabei ist Friesland eine besonders attraktive Provinz in den Niederlanden. Denn die Landschaft ist so vielfältig wie sonst vielleicht in keiner anderen Region in unserem Nachbarland. Im Südosten beherrscht ein großes Waldgebiet die Szenerie, in der Mitte wartet die Gegend mit viel sattem Grün auf. Im Nordwesten und Norden wird Friesland vom Wattenmeer und den vorgelagerten Westfriesischen Inseln begrenzt, von denen vier – Ameland, Schiermonnikoog, Vlieland und Terschelling – auch selbst zur Provinz Friesland gehören. Und im Westen Frieslands verläuft die Küste zum Ijsselmeer, dem bekannten, riesigen See der Niederlande.

In Ruhe eine Sprache erlernen

Wohin auch immer die Sprachreise nach Friesland führt, als Sprachschüler erlebt man eine Provinz, die auch außerhalb der Schulbank, also in der Freizeit, mehr als sehenswert ist. Auf einer Fläche von 5.748 Quadratkilometern leben mit knapp 650.000 Menschen nur 3,8 Prozent aller Einwohner der Niederlande, das ist sehr wenig und bedeutet, dass die Provinz Friesland nur sehr dünn besiedelt ist. Doch gerade der ländliche Raum mit seinen vielen Seen ist absolut sehenswert und bildet eine ruhige Kulisse, um in aller Ruhe eine Sprache zu erlernen. Und am Wochenende und in der Freizeit bieten sich Ausflüge ans Wattenmeer, ans Ijsselmeer oder in eine der friesischen Städte an, von denen Leeuwarden die größte ist und die einzige Großstadt in der Provinz. Hier leben derzeit etwa 108.000 Menschen, die Stadt ist aus touristischer Sicht sehr sehenswert. Außerdem gibt es hier Bars und Clubs, die man als Sprachschüler am Wochenende mal besuchen sollte, um den Kurs ein wenig aufzulockern. Mit dem Princessehof, dem Waag, der Kanselarij, dem Oldehove, dem Fries Museum, der Slauerhoffbrug und der gesamten Altstadt bietet Leeuwarden jede Menge Attraktionen.

Die anderen Städte Frieslands mit erwähnenswerter Einwohnerzahl sind Heerenveen, Drachten und Sneek, allerdings weisen sie weniger Sehenswürdigkeiten auf als Leewuwarden. Das macht sie jedoch nicht unbedingt unattraktiv. Rund um diese Städte herum gibt es beispielsweise jede Menge Wasser in Form von Seen und Kanälen, die sich durch nahezu die gesamte Provinz Friesland ziehen. Außerdem liegen die Städte allesamt nicht besonders weit von den Küsten der Provinz entfernt. Von Drachten aus sind es etwa 40 Kilometer zum Wattenmeer, von Leeuwarden aus weniger als 20 Kilometer. Heerenveen wiederum befindet sich knapp 20 Kilometer nordöstlich der Ijsselmeerküste bei Lemmer, und von Sneek aus erreicht man das Ijsselmeer über ein 15 Kilometer langes Autobahnstück in wenigen Minuten. Wo auch immer in Friesland die Sprachreise hinführt: Man hat praktisch alles vor der Haustür.